Das Gebiet um den Stausee Rempen in der Gemeinde Vorderthal SZ dient als wichtiges Laichgebiet für Amphibien (IANB Nr. 154). Im Frühjahr wandern Grasfrösche und Erdkröten von ihrem Sommer- und Winterlebensraum zu den Laichgewässern, wobei sie die Kantonsstrasse Siebnen – Vorderthal überqueren müssen. Seit mehr als 20 Jahren werden Leitwerke entlang der Strasse installiert, welche die Tiere vor dem Verkehr schützen.
Im Jahr 2017 wurde eine Amphibienzählung durch das Büro UTAS AG in Giswil durchgeführt. Insgesamt wurden 1126 Grasfrösche (GF) und 130 Erdkröten (EK) in 19 Eimern gezählt. Zudem wurden die installierten Leitwerke, zum Schutz vor dem Überfahren, geprüft und allfällige Durchlässe für eine langfristige Lösung eingeplant.
In den Jahren 2018-2022 wurden die Amphibien durch den zuständigen Wildhüter auf die andere Strassenseite gebracht. Es fanden keine expliziten Datenerhebungen mehr statt. Trotzdem ist dem Wildhüter aufgefallen, dass die Bestände stetig abgenommen haben.
Aufgrund personeller Änderung bat das Amt für Wald und Natur (AWN) des Kantons Schwyz das Büro für ökologische Optimierungen GmbH im März 2023 um sofortige Hilfe bei der Betreuung der Leitwerke im Rempen. Kurzerhand wurde der Zustand der aktuellen Zaunanlage aufgenommen, die Infrastruktur durch das Vergraben weiterer Eimer optimiert, ein Einsatzplan zum Eimerentleeren erstellt und am 09.03.2023 starteten bereits die ersten Kontrollgänge durch Mitarbeiter des Oekobueros. Es wurden mehrheitlich GF (277), einige EK (37) und wenige Bergmolche (BM) (2) vorgefunden. Insgesamt wurden 316 Amphibien gezählt. Im selben Bereich der Zaunanlage wurden im Jahr 2017 damals 791 Amphibien (714 GF und 77 EK) vorgefunden. Somit wurden 2023 rund 40% weniger Tiere aufgefangen.
Im Jahr 2024 wurde die Zaunanlage grundsätzlich analog zum Vorjahr erstellt. Insgesamt wurden 341 Amphibien gezählt (333 GF, 7 EK, 1 BM). Leider fielen total 86 Tiere dem Strassenverkehr zum Opfer, was gegenüber 2023 deutlich mehr sind (2023: 13). Auffällig war, dass gerade im Bereich der installierten Leitwerke am meisten überfahrene Individuen festgestellt wurden.
Mit unterschiedlichen Massnahmen / Anpassungen wird im Jahr 2025 getestet, wie die Zaunanlage Rempen weiter verbessert werden kann, sodass zukünftig der Zaunauf- und abbau sowie die täglichen Kontrollen mit möglichst wenig Aufwand verbunden sind. Anzudenken wären permanente und mobile Zaunabschnitte aus anderen, unüberwindbaren Materialien und optimierte Durchlässe. Zudem soll die Koordination der Wanderung und das Einsammeln am Morgen durch lokal ansässige Freiwillige durchgeführt werden.